Größer hätten die Gegensätze in der Tat nicht sein können: Während unseres letztjährigen Zeltlagers in Aura an der Saale mussten wir wegen übermäßiger Trockenheit nicht nur auf das abendliche Lagerfeuer verzichten, sondern auch auf einen Teil unserer Bootstouren, da abbrechende Äste am Flussufer eine zu große Gefahr darstellten. In diesem Jahr nun zog es die 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ortsgruppe Karlstein nach Weilburg an der Lahn und hier erwartete uns wesentlich mehr Wasser als wir eigentlich brauchen konnten. Starke Regenfälle verwandelten den Zeltplatz binnen kürzester Zeit in eine rutschige Matschgrube, über die wir uns mithilfe ausgelegter Holzbohlen von einem trockenen Ort zum anderen bewegten. Die Kinder konnten selbst diesen Bedingungen jede Menge Spaß abringen, bestens ausgerüstet mit Gummistiefeln und Regenjacken. An den Nachmittagen organisierte unser engagiertes Jugendteam kreative Bastelworkshops und lustige Spiele, sodass die Zeit wie im Flug verging. Als am Samstagnachmittag der nächste große Regenschauer das geplante Fußballturnier zunichtemachte, konnte dank des nahegelegenen Hallenbades kurzfristig für überaus adäquaten Ersatz gesorgt werden, warme Duschen inklusive.
Kern jedes Wasserwachtzeltlagers sind naturgemäß die gemeinsamen Bootstouren und zumindest diesbezüglich hatte der Wettergott ein Einsehen. Angesichts der katastrophalen Zustände, die in diesen Tagen in Südbayern herrschten, blieb der Pegel der Lahn, trotz beachtlichen Hochwassers, verhältnismäßig stabil, was vor allem deshalb wichtig war, weil unser Zeltplatz direkt am Fluss lag. Die geplanten Bootstouren in großen 10er Kanus konnten jedenfalls stattfinden und bereiteten allen Teilnehmern viel Freude. An den Abenden blieben wir zumeist von Regenfällen verschont und so konnte in diesem Jahr das gemeinsame Lagerfeuer mit Gitarrenmusik, Gesang, Stockbrot und Marshmallows stattfinden. Nach drei überaus harmonischen und ereignisreichen Tagen traten wir am Sonntag müde, dreckig, aber mit vielen schönen Erlebnissen und Erinnerungen im Gepäck die Heimreise an. Wir sind gespannt, welche Überraschungen uns im nächsten Jahr erwarten.
Text: Claudia Metz